Die Hummelpension
Zeitgerecht zur erwarteten Nestsuche der Hummelköniginnen, ist es dieses Jahr (2015) gelungen einen Hummelkasten zu bauen. Er hat seinen Platz in der noch jungen Fruchtholzhecke gefunden. Hoffentlich ist der Unterschlupf attraktiv genug, dass er bezogen wird und eine junge Königin darin ihren neuen Sommerstaat gründet. Wenn wir also etwas Glück haben, gibt es bei uns bald noch ein weiteres Objekt, was uns TierNaturErleben lässt und gleichzeitig einen ökologischen Wert hat.
Das Insektenhotel - Wohnstätte der Wildbienen
Wenn wir von der Biene sprechen, denken wir landläufig meist nur an die Honigbiene, die wir als "Nutztier" halten.
Doch allein in Deutschland leben über 550 verschiedene Bienenarten!
Leider ist fast die Hälfte dieser Arten selten geworden und vorm Aussterben bedroht, da wir ihnen in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft den Lebensraum und die Wohnstätte entziehen.
Wir möchten einigen Bienenarten auf unserem Hof ein neues zu Hause bieten und so unseren kleinen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt leisten.
Wenn wir es schaffen, einige Wildbienen bei uns anzusiedeln, haben auch wir einen großen Nutzen davon - die Bestäubung der Obstbäume. Denn im Gegensatz zur Honigbiene, beginnt die Wildbiene mit ihren Flügen bereits im März und fliegt auch bei Wetterbedingungen und Temperaturen, die die Honigbiene noch nicht nach Draußen locken. Auch ihre Bestäubungsleistung im Bezug auf Flugradius, Qualität und Geschwindigkeit - um nur einige zu nennen - übertreffen sogar die Leistung der Honigbiene.
Somit ergänzt die "wilde" Verwandte die Arbeit ihrer häuslichen Artgenossinnen. Und wir erhalten zum Dank viele wohlschmeckende Früchte!
Ab sofort, wenn die Temperaturen noch ein bisschen steigen, kann die Emsigkeit der Wildbiene vor Ort beim Bezug der Quartiere im Insektenhotel gut beobachtet werden. Ihre Friedfertigkeit lässt dies gefahrlos zu.
Dieses Frühjahr ermöglicht zudem ein transparenter Schaukasten erstmalig einen Blick ins Innere der Brutgänge.
Daneben sind auch Nistblöcke aufgestellt, in Holzplatten gefräste Gänge. Diese sollen dann von der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) bezogen werden. So könnten wir dann für unsere eigene Nachzucht und Vermehrung dieser Wildbiene sorgen. Eine Vielzahl von Nistgängen wurde bereits "bezogen" und feinsäuberlich verschlossen.
Ende März waren die ersten Wildbienen geschlüpft. Das milde und trockene Wetter treibt die Entwicklung voran und so ist am Insektenhotel, aber auch an den blühenden Apfelbäumen, ein reges Treiben der wilden Bienen zu beobachten. Die ersten Nistgänge sind schon belegt und wurden bereits verschlossen. Es haben sich aber auch schon "ungebetene" Gäste eingefunden.
Die Goldwespe legt ihre eigenen Eier in ein Nest von anderen solitären Bienen. Die Larve der Goldwespe ernährt sich dann von der wachsende Larve des Wirtes und tötet diese so. Gleichwohl gehört auch die Goldwespe zu unserer Flora und soll ihren Platz am Insektenhotel haben. Schön anzusehen ist sie ja.
Eine Wespe besucht zurzeit regelmäßig das Insektenhotel. Sie macht sich über das trockene Holz her und sammelt es als Baumaterial für ihr Nest. Wo dies ist, konnten wir noch nicht ergründen. Ihre Anwesenheit stört die Bewohner aber in keiner Weise und so bereichert Sie die Vielfalt am "Hotel".